Utsjoki, die nördlichste Gemeinde der EU wurde erst spät mit Straßen erschlossen. Auch heute noch ist im Winter der Motorschlitten das beliebteste Fortbewegungsmittel.
Wer im Sommer kommt, der gehört vielleicht zu den Fliegenfischern die sich hier am Zusammenfluß des Tenojoki und des Inarijoki an dem Lachsreichtum erfreuen. Die Landschaft an sich ist auf Grund der extremen Nordlage sehr karg. Es herrscht eine Vegetation wie in der Tundra. Ein Großteil der Fläche steht dabei unter Naturschutz. Wer hier wandern möchte, schließt sich am besten einem erfahrenen Wildnisführer an. Die umliegen Fjälls sind mit zahlreichen Seen versehen.
Zur Gemeinde Utsjoki gehören auch die weiteren Ortschaften Karigasniemi und Nuorgam.
70 % der Bevölkerung gehören zur indigenen Volksgruppe der Sami. Somit ist Utsjoki die einzige Gemeinde Finnlands wo die Sami in der Mehrheit sind. Und auffälligerweise sind es auch 56 % Männer.
Einer davon ist Petteri aus Utsjoki. Er führt seine Gäste in die uralte Kultur seines Volkes ein, zum Beispiel den Joik, den traditionellen Gesang der Sami. Um Petteri in Aktion zu erleben - er ist ein ausgewiesener Fotoguide für einige unserer Touren – brauchen Sie nur an dieser
Reise teilzunehmen.
Wer sich für die Geschichte der Sami interessiert, ist in dieser Gegend genau richtig.Historische Dokumente aus der Zeit von 800 v. Chr. belegen, dass hier schon damals Rentierhaltung betrieben wurde. Früher leben die Samen als Nomaden und ernährten sich von der Jagd und vom Fischfang. Noch bis ca. 1950 zogen sie mit Rentierherden von den Sommer- zu den Winterweiden. Bis dahin folgten die Samen ihren Tieren zu Fuß oder auf Skiern. Danach wurde die Rentierhaltung mehr und mehr modernisiert. Heute folgen sie ihren Herden mit Motorschlitten und nutzen sogar Hubschrauber um die Herden zusammenzuhalten.Die Fortbewegungsmittel von damals und heute kann man gut auch bei einer Silvesterreise erleben. Dabei lernt man, sich sowohl mit den Schneeschuhen wie auch den Waldskiern vorwärts zu bewegen. Und mit dem Motorschlitten werden Urlauber hinauf in die kargen Fjälls gebracht um sich selbst ein Bild von der unendlichen Weite zu machen.Die Hauptsehenswürdigkeiten hat die Natur selbst zu bieten. Wer als interessierter Reisender genauer hinsieht wird jedoch einige Schmuckstücke entdecken.So z.B. die Kirche von Utsjoki - eine Steinkirche aus dem 19. Jahrhundert. Gegenüber von der Kirche gibt es sogenannte Kirchhäuser die bis in die 30iger Jahre des vorherigen Jahrhunderts als Unterbringungsmöglichkeit für die weitgereisten Kirchgänger diente.Gleich in der Nähe befindet sich auch das von Carl Ludwig Engel, dem Architekten des Doms von Helsinki, entworfene Pfarrhaus.Weitere alte Holzhäuser aus dem 19. Jahrhundert befinden sich auf einer Flussinsel im Tenojoki. Das sind ehemalige Fischerhütten die noch sehr gut erhalten sind.Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte sich noch eine weitere Sehenswürdigkeit gönnen - eine der schönsten Straßen Finnlands. Entlag des Teno-Flusses von Utsjoki bis nach Karigasniemi windet sich die Straße teils tief unten im Tal und teils weiter oben an der steilen Uferböschung entlang. Die Straße wurde erst 1983 entlang des damaligen Fußweges gebaut. In jedem Fall - Utsjoki ist noch ein absoluter Geheimtipp und es lohnt sich einmal im Leben dorthin zu reisen.